Die Geschichte vom Neugschwendner


Die Heldentat des Seilermeisters Martin Neugschwendner

Im spanischen Erbfolgekrieg zwischen den österreichischen Habsburgern und den französchischen Bourbonen wurde Bayern plötzlich aufgrund seiner geografischen Lage zum Kriegsschauplatz und größten Verlierer. Am 21. Juli 1704 forderten die Engländer den Einlass in Schrobenhausen. Man hielt aber die Tore fest verschlossen. Doch es wurden immer mehr Soldaten vor der Stadtmauer. Die beiden Kriegstrupps beschlossen, eine Abordnung in das Hauptquartier nach Friedberg zu entsenden, um dort eine Verschonung Schrobenhausens einzuholen. Der Seilermeister Martin Neugschwendner erklärte sich bereit, als Bote der Stadt mit der Abordnung mitzumarschieren. Das war am 24. Juli 1704. Der Oberbefehlshaber Herzog von Marlborough stellte Neugschwendner den erbeteten Schutzbrief für Schrobenhausen aus, ordnete den unverzüglichen Einlasss der englischen Abteilung an und schickte ihn zurück. Die Engländer führten sich im Städtchen marnierlich auf. Magistrat und Bürger bezahlten 5000 Gulden für die Unversehrtheit von Mensch und Tier, Haus und Hof, Hab und Gut. Der Retter Schrobenhausens hieß Martin Neugschwendner. Das Neugschwenderhaus Lenbachstraße 5 heißt auch das Seilerhaus. Dort wohnte und arbeitete von der Wende des 16. zum 17. Jahrhundert an bis 1679 das Seilergeschlecht. Der letzte Meister, der hier das Seilerhandwerk ausübte, hieß Jakob Neugschwendner. Er verstarb 1964. Jetztige Hausbesitzerin ist Irmgard Neugschwendner. Etwa vierhundert Jahre lang Seilerhaus; etwa dreihundert Jahre lang Neugschwendnerhaus: imposante Zeiträume für ein Handwerker- und Bürgerhaus!

Kontakt

  • Café Neugschwendner
    Bäckerei & Konditorei Seitz oHG
    Lenbachstraße 5
    86529 Schrobenhausen
  • 08252 9090580

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